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Sensation! Westerwelle bei den Grünen!

Die historisch zu nennenden Ereignisse der vergangenen Wochen, die Umwälzungen in Nordafrika, die Katastrophen in Japan, die jüngsten Landtagswahlen in BW und RP werden mit ihren Wirkkräften noch weit in die Zukunft hineinreichen.

Das aktuellste Geschehnis, das in diesem Zusammenhang zu sehen ist, ist der Parteiwechsel Guido Westerwelles von der FDP zu den Grünen. Das aufgrund seiner Unabsehbarkeit als echte Sensation zu nennende Ereignis machte Nachrichtenagenturen und -redaktionen ebenso sprachlos, wie (ehemalige?) politische Freunde und Gegner.

Quelle: http://www.guido-westerwelle.de/ (vom Autor bearbeitet)[Quelle: http://www.guido-westerwelle.de/ (Bild vom Autor bearbeitet)]

Ich hatte heute Mittag die einmalige Chance mit dem Vizekanzler und Aussenminister, der sich gerade in China aufhält, ein telefonisches (darum auch keine besseren Bilder!) Exklusiv-Interview zu führen.

rx: „Herr Westerwelle, wie kam es zu diesem sensationellen Entschluss?“

GW: „Das war weder eine Kurzschlussreaktion, noch war es von langer Hand geplant, das möchte ich gleich sagen. Ich bin bekannt dafür und stehe auch dazu, dass ich in der Lage bin auf aktuelle Entwicklungen und Strömungen zu reagieren, und dass ich eine gewisse Konsequenz in den Dingen, die mir wichtig sind, an den Tag lege. Ich kann nicht sagen, dass Fukushima meine politischen Ziele verschoben hätte, aber es hat gezeigt, dass der Rahmen, innerhalb dessen wir diese Ziele verfolgen, ein anderer geworden ist.“

rx: „Und die Veränderung dieses Rahmens ist mit der FDP nicht korrigierbar oder nachvollziehbar?“

GW: „Die FDP ist dabei, und dass konstatiere ich mit Wehmut und Trauer, das können sie mir glauben, sich vom Leistungsprinzip und vom fairen Wettbewerb zu verabschieden. Und wenn sie feststellen, dass es leichter ist eine Partei aufgrund ihrer Programmatik und aufgrund ihres Aufgestelltseins zu wechseln, als eine zu verändern, dann werden sie das doch auch tun, oder nicht? Schließlich haben wir einen freien Markt der Ideen und Wertvorstellungen und folglich auch der Parteien, nicht nur für die Wähler, sondern auch für die Politiker. Wenn ich von Freiheit rede, dann dürfen sie mich ruhig ernst nehmen an dieser Stelle.“

rx: „Glauben sie nicht, dass sie dieses Wendemanöver bei den Wählern insgesamt, also nicht nur bei den FDP-Wählern, äähh, den Grünen-Wählern, viel Glaubwürdigkeit kosten wird?“

GW: „Aber ich bitte sie, dass ist doch in erster Linie eine Frage, wie dieser Schritt kommuniziert werden wird. Perspektivisch wird meine neue Partei und werde auch ich davon profitieren, da bin ich mir ganz sicher. Da kann doch auch nicht von Wendemanöver dir Rede sein. Die Gegnerschaft zwischen Liberalen und Grünen war doch aufgrund ihrer Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten so groß und nicht wegen ihrer Unterschiede. Die sind nicht so groß und sollten es zwischen Parteien, die auf einer demokratischen Grundordnung stehen -und das ist selbstverständlich die Hauptsache- auch nicht sein. Die Grünen werden profitieren, Deutschland wird profitieren, die Wähler werden profitieren.“

rx: „Gibt es bereits eine Position oder eine Funktion, die sie bei den Grünen einnehmen werden oder gibt es Gespräche darüber. Wie werden sie dort überhaupt aufgenommen werden?“

GW: „Das ist alles noch in der Entwicklung und wir können noch keine konkreten Aussagen darüber machen, was und wie es genau kommen wird. Das ist aber auch nicht schlimm. Das zeigt doch, dass die Grünen eine junge und entwicklungsbereite Partei sind. Ich will nicht nachtreten, zu solchen Schmutzfinken gehöre ich nicht, aber da hatte ich in der FDP mit ganz anderen Verkrustungen zu kämpfen.“

rx: „In welche Richtung könnte denn die Reise gehen? Geben sie uns doch einen kleinen Einblick.“

GW: „Ich konnte den Vorstand der Grünen davon überzeugen, dass es für alle Beteiligten gut ist, wenn wir die gesamte Struktur der Partei einem Stresstest unterziehen. Was geschieht, wenn es anders kommt, als alle es prognostizieren, erreichen wir dann unsere Ziele noch? Und das Ziel, das sind doch die Wähler. Wir wollen, dass die Bürger ihre Wahl treffen und dass sie sich bei uns gut aufgestellt wissen. Unser mittelfristiges Ziel sollte sein: 25+, unser langfristiges 30 bis 35+.“

rx: „Wie wollen sie das erreichen, Fukushima ist hoffentlich nicht jeden Tag!“

GW: „Nun, sehen sie, zunächst wird in einem ersten Schritt Roland Berger eine umfangreiche Organisationsanalyse und -beratung durchführen. Sein Büro übernimmt auch die Kommunikation der neuen Inhalte und Personen. Es wird ein Thinktank gegründet mit dem Namen ‚Initiative neue ökologische Marktwirtschaft‘, es werden Materialien für Schulen, für Zeitungen und andere Medien bereit gestellt, Parteibotschafter werden ausgebildet oder abgeworben, um in den Talkshows unsere Positionen transparent zu machen. Es wird eine ganze Menge passieren. Und ich freue mich über die Offenheit, mit der meine neue Partei mit mir diese Veränderungen angehen will.“

rx: „Sie sagten eben etwas von abwerben. Gibt es noch andere bekannte Politiker, die zu den Grünen wechseln? Können sie Namen nennen?“

GW: „Es gibt offensichtlich Menschen, Bürger, Leistungsträger, die den wahren Wert der ökologischen Ausrichtung langsam verstehen. Sie können eben keine Marktwirtschaft mehr machen, wenn alles verstrahlt ist. Das ist doch einleuchtend, oder nicht. Ja, es gibt einige andere auch, die ebenfalls verstanden haben. Wir haben Arnulf Baring gewonnen unsere Interessen in den Talkshows zu vertreten. Oswald Metzger denkt an eine Rückkehr zu den Grünen, Josef Fischer will wieder aktiv werden. Birgit wird mich bei meiner Weiterentwicklung begleiten und Norbert hat sein CDU-Parteibuch auch schon zurück gegeben. Sie sehen, die Grünen haben jetzt nicht mehr nur die Wähler, jetzt haben sie auch das Personal.“

rx: „Vielen Dank, Herr Westerwelle für dieses Exklusiv-Interview.“

GW: „Und sagen sie den Bürgern, dass das wahre Ökologische immer schon liberal war und das wahre Liberale immer schon ökologisch.“

[Quelle: http://www.guido-westerwelle.de/]

Update 16:20 Uhr: Soeben erhielt ich eine SMS von Birgit Homburger, die einen Parteiwechsel zu den Grünen vehement und kategorisch ausschloss. Sie werde weitermachen. Weder als FDP-Landeschefin noch als Fraktionsvorsitzende in Berlin werde sie ihren Stuhl(?) nehmen. Wer sie als Sprechblasen-Dummie und als papageiende Schwabenbarbie bezeichne, wie Westerwelle das in der FDP-Teeküche getan haben soll, habe kein Anrecht mehr auf ihre soldatische Treue. Nun denn, wir bleiben gespannt, was als nächstes passiert.

Update 19:00 Uhr: Nun bin ich endlich durchgekommen und habe Arnulf Baring telefonisch erreicht. Auf meine Frage, ob er künftig für die Grünen in den Talkshows sitzen werde, antwortete er Folgendes (vom Gesprochenen wörtlich transkribiert:) „Ob ich?, bei den Grünen? Ist das nicht die Partei, mit den Anwälten der Baader-Meinhof-Bande? Die hat doch Helmut Schmidt vor 1982, also historisch gesehen, das war vor dem Misstrauensvotum, als, sie wissen schon als Helmut Kohl, der die blühenden Landschaften … also der Lafontaine, der die russische Alternative, der den Schröder verraten hat. Das geht nicht in Deutschland, dass sie ihr Land so einfach verraten können. Und die Partei! Wenn das der Helmut Schmidt noch erlebt hätte. Lebt der eigentlich noch? Seine Frau spielt doch Schach, oder? Und ich glaube, sie raucht auch noch? Hieß sie nicht Hannelore und hat sie nicht immer schon viel zu viel geraucht? Egal. Der Lafontaine, der wollte die blühenden Landschaften einfach nicht sehen. Da haben wir den Vogel und den Biedenkopf rüber geschickt und Verwaltungsbeamte und andere Unterstützer und der leugnet das alles. Der will das Positive einfach nicht sehen, der will einfach nur Schlechtmachen. Das will er. Da war sogar der Scharping noch besser. Obwohl der auch nur Rad fährt. Aber immerhin Tour-de-France. Also, ich bei den was, bei den Grünen? Wo ich doch gar kein Rad fahre? Ach, die Maybritt ist auch bei den Grünen? Das hätte ich nicht gedacht. Nicht bei den Grünen? Und die Maischberger? Wieso nicht, da sind doch immer die Esoteriker im Sitzkreis, ich dachte das sind sowieso immer Grüne? Fliege ist immer da und der Dalai Karma und der Bruder, der, der von dieser Bruderschaft. Und was ist mit der Anne Will, die ist doch nicht grün, die ist doch links, so kritisch, wie die immer nachfragt? Und lesbisch ist die auch. Die muss doch links sein. Also mein lieber, wie war doch gleich ihr Name? rx? Merkwürdig, na egal, sie können mich nicht gewinnen für ihre Partei, das ist nichts für mich, da finden sie mal besser andere, die das besser können. Das Heben fällt mir wirklich schwer in letzter Zeit. Wie hat Goethe gesagt? Also das mit der Nacht und … oder war das Heine? Heine war vor Ebay? Na, egal, sie schicken mir einfach das Manuskript und ich lese das dann schon fehlerfrei, das mache ich. Ach so, meine Kontonummer noch …“

 

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